"Ich habe schon immer Freude daran gehabt, Wissen zu vermitteln und anderen auf ihrem Lernweg zu helfen."  

Interview mit Marcus:
Senior Software Engineer und Ausbilder bei conplement.

Wie heißt der Ausbildungsschein, den du gemacht hast? 

Der offizielle Name ist „Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Eignung“ oder „Ausbildung der Ausbilder“ oder „AdA-Schein“. 

Warum wolltest du unbedingt diese Ausbildung machen?  

Ich habe schon immer Freude daran gehabt, Wissen zu vermitteln und anderen auf ihrem Lernweg zu helfen. Zudem habe ich selbst als Auszubildener erlebt, wie es ist, schlechte Ausbilder zu haben. Das wollte ich anders machen. Deshalb habe ich mich entschieden, die Ausbildung zum Ausbilder zu machen. 

Welche Voraussetzungen musstest du erfüllen, um den Ausbilderschein machen zu können?  

Für den Ausbildungsschein und auch die Prüfung gibt es keine Voraussetzungen. Willst man allerdings im Anschluss andere Menschen ausbilden musst man zum einen persönlich und zum anderen fachlich geeignet sein. Das bedeutet zum Beispiel, dass man nicht gegen das Berufsbildungsgesetz verstoßen haben darf oder eine adäquate Ausbildung in dem Beruf vorweisen kann, in dem man Ausbildet. Weitere Infos hierzu findet man auf der Website der jeweiligen IHK.

Konntest du online an dem Ausbilderkurs teilnehmen?  

Ja, der Kurs wurde komplett online über MS Teams gehalten. Das war super, weil ich das alles so viel flexibler in meinen normalen (Arbeits-) Alltag integrieren konnte. Ich hatte so auch keinen extra Zeitaufwand, um zum Kurs zu fahren und die Fahrtkosten konnte ich mir natürlich auch sparen.

Konntest du während der Arbeitszeit an dem Ausbilderkurs teilnehmen? 
Ja, bei der conplement gibt es SlackTime und ein Zeitkontingent für Weiterbildung. Ich konnte die Zeit zur Hälfte auf Slacktime buchen und zur anderen Hälfte auf normale Weiterbildung.   

Wie war der Ablauf des Ausbilderkurses?  

Der Kurs hat von Oktober 2022 bis kurz vor Weihnachten 2022 gedauert. Pro Woche gab es abends zwei Termine, die jeweils 3,5 Stunden gedauert haben.  

Generell gliedert sich die Ausbildung zum Ausbilder (Ausbilderkurs) in vier Handlungsfelder: 

HF 1: Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen 

HF 2: Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken 

HF 3: Ausbildung durchführen  

HF 4: Ausbildung abschließen 

Diese Handlungsfelder waren auf drei sehr kompetente Dozentinnen aufgeteilt. In jedem Termin hat dann eine dieser Dozentinnen die Inhalte aus dem ihr zugeordneten Handlungsfeld mit uns bearbeitet hat. Der Unterricht war dabei sehr interaktiv und alle konnten sich einbringen.  

Wo hast du den Ausbilderschein absolviert?  

Sowohl der Vorbereitungskurs als auch die abschließende Prüfung bei der IHK in Nürnberg 

Gab es auch Prüfungen?  

Ja. Die Prüfung war in zwei Teile gegliedert.  

• Der schriftliche Prüfungsteil bestand aus 80 Mutiple-Choice-Fragen. Dafür waren 180 Minuten angesetzt.   Dieser Teil beinhaltete Fragen aus allen vier Handlungsfeldern.  

• Der praktische Teil der Prüfung gliedert sich selbst nochmal in zwei Teile: 

  • Entweder die praktische Durchführung oder die Präsentation einer berufstypischen Ausbildungssituation. 

  • Ein anschließendes Fachgespräch, bei dem mündliche Fragen zu dem gestellt wurden, was ich vorher gezeigt hatte.   

Für den praktischen Prüfungsteil habe ich die praktische Durchführung gewählt. Da die berufstypischen Ausbildungssituation nicht zwangsweise etwas mit dem aktuellen Beruf zu tun haben muss, habe ich mich für ein Thema aus der Bäckerei entscheiden: Das Flechten eines Zweistrangzopfes.

(Marcus hat die Ausbildung zu Bäcker und Konditor absolviert, bevor er Informatik studiert hat. Er beherrscht also das Flechten)

Wie wurde der Kurs finanziert?  

Sowohl der Kurs als auch die Prüfung wurden von der conplement gezahlt. Ich freue mich sehr, dass die Firma für alle Kosten aufgekommen ist. Es gibt einem das Gefühl der Wertschätzung.  

Was hat sich für dich geändert, seitdem du den Ausbilderschein hast?

Obwohl ich schon seit eineinhalb Jahren als Ausbildungsbeauftragter bei der cp tätig bin und weitreichende Verantwortung und Befugnisse im Bereich der Ausbildung habe, konnte ich während des Ausbilderscheinkurses viele neue Dinge lernen und direkt in der Praxis anwenden. Durch das erweiterte Fachwissen und die pädagogischen Methoden, die ich während des Kurses erworben habe, kann ich meine Ausbildungstätigkeit noch gezielter und professioneller gestalten. 

Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich den Ausbilderschein gemacht habe und das Gelernte bereits in der Praxis anwenden konnte. Ich bin überzeugt davon, dass dies sowohl für die Auszubildenden, für mich und natürlich auch für die conplement von großem Nutzen sein wird. 

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Interviewtext  an einigen Stellen die männliche Form gewählt. Jegliche Angaben beziehen sich auf alle Geschlechter.

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