Was macht eigentlich ein:e Product Owner:in?

Darleen (32) ist seit 2017 bei der conplement AG. Sie ist Product Ownerin aus Leidenschaft. Ihr erstes Projekt war das Replatforming eines Katalog- und Bestellsystem für Automatisierungs- und Antriebstechnik. Aktuell betreue sie sogar fünf Projekte gleichzeitig.

Die gebürtige Hannoveranerin lebt in der Nähe von Höchstadt. Neben ihrem Job als PO bei der conplement arbeitet Darleen auch noch als zertifizierte Hundetrainerin. In ihrer Freizeit geht sie gerne mit ihrem Partner und ihren Hunden wandern. Ab und zu findet man die lebenslustige Powerfrau auch beim Schwitzen in der Sauna.

„Es braucht jemanden, der den Kopf für das Gesamtbild hat" - Interview mit Product Ownerin Darleen

 

Was macht eine Product Owner:in bei der conplement AG eigentlich?

Als Product Owner:in arbeitest du in einem Scrum Team und bist für den wirtschaftlichen Erfolg der Projekte verantwortlich. Ich bin das Verbindungsglied zwischen Kunde und  Team. Es geht darum, dem Team zu vermitteln, was der Kunde fachlich braucht, um dann technisch zu validieren, ob das möglich ist und wie wir das umsetzen können. Ich muss das Ziel im Blick behalten und schauen, wie wir das große Ganze in kleine Häppchen – unsere Arbeitspakete für die Sprints – aufteilen können. Als Product Ownerin habe ich die Verantwortung für das, was da entsteht. Wir haben eine Vision und da wollen wir so gut wie möglich hinkommen. Da braucht es einfach jemanden, der den Kopf für das Gesamtbild hat und der nicht – wie unsere Entwickler – in den Details steckt.

Als PO bin ich auch manchmal die gute Seele, was den Zusammenhalt im Team und das Team-Building angeht. Meine Jungs müssen gerne und gut zusammenarbeiten. Liebe geht durch den Magen, also eine gute Teambindung auch. Deshalb haben wir vor der Coronazeit freitags immer gemeinsam Mittag gegessen – das war eine freiwillige Pflichtveranstaltung. Aktuell schauen wir auch wieder, dass wir pro Woche einmal als Team im Office zusammenkommen. Auch privat treffen wir uns regelmäßig. Das kann ein gemeinsamer Besuch im Kino oder ein Ausflug in den Biergarten sein, aber auch tatkräftige Unterstützung beim Umzug und natürlich die danach obligatorische Einweihungsfeier gehören dazu. Mir ist es wichtig, dass ich eine Atmosphäre schaffe – um die gut vorbereiteten und organisierten Arbeitsthemen herum – in der die Leute gerne zusammenarbeiten.

 

Was sind die drei wichtigsten Soft Skills, die man als Product Owner:in mitbringen sollte?

Es gibt so unterschiedliche PO-Typen, ich kann das also nur aus meiner Warte sagen. Eine gewisse Diplomatie muss man auf jeden Fall mitbringen. Man sollte seine Vision zwar vorantreiben, aber nicht so „drüber bügeln“, dass einem auf der anderen Seite eher Gegenwehr als Kooperation entgegenkommt. Das gilt sowohl in Richtung Kunde als auch in Richtung Team. Auch Standfestigkeit finde ich sehr wichtig. Ich muss authentisch sagen können: „So machen wir das jetzt.“ Und eines der wichtigsten Worte eines POs ist auf jeden Fall „Nein!“.

Und was auf keinen Fall fehlen darf: Eine gute Portion Humor. Wir haben richtig fiese Zeiten hinter uns, einige Projekte waren wirklich kräftezehrend. Wenn man da nicht mit Humor rangeht, aus der Situation das Beste macht und akzeptiert, dass der Weg auch manchmal steinig sein kann, sieht es schlecht aus. Man hat nämlich viel Verantwortung zu tragen und etliche Widrigkeiten in so einem Projekt zu überwinden. Wir im Team halten uns in solchen Phasen immer mit Running Gags und Galgenhumor über Wasser. Wenn man immer nur schwarzsieht, fehlt einem ja sonst der Weitblick.

 

Was sind die drei wichtigsten Hard Skills, die man als Product Ownerin mitbringen sollte?

Auf jeden Fall Controlling Skills. Ich muss schauen: Wie viele Stunden sind in den Angeboten geplant? Wie viele Leute krieg ich da rein? Was ist in diesem Leistungsumfang realistisch umsetzbar? Man muss jetzt keine große Zahlen-Jongleurin sein. Aber ein gewisses Verständnis für Controlling, für Kostenträger und Buchungen sollte man auf jeden Fall haben.

Ich selbst bin wirklich kein technisches Wunderkind, aber man sollte auf jeden Fall eine Auffassungsgabe für technische Verhältnisse mitbringen und Interesse an technologischen Zusammenhängen haben. Und man muss seine Tools kennen. Das wird oft unterschätzt, in wie vielen Tools ich rumhüpfen muss, um den Job als Product Ownerin gut zu machen.

Mir ist es wichtig, dass ich eine Atmosphäre schaffe, in der die Leute gerne zusammenarbeiten.
Darleen - Frau mit Locken
Darleen
Product Ownerin
Was schätzt du an der Zusammenarbeit in deinem Team am meisten?

Ich würde sagen: „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“. Wir kommen enorm gut zurecht, was aber nicht bedeutet, dass wir immer einer Meinung sind. Wir diskutieren oft und hartnäckig – dabei wird der Ton dann schonmal lauter und schärfer. Wir handhaben das aber alle professionell und wissen, dass es in dem Moment um das Thema geht und das nichts Persönliches ist. Ich kann sicher sein, wenn wir im nächsten Termin zusammenkommen, ist alles wieder gut. Von uns ist niemand schnell eingeschnappt oder nachtragend – das schätze ich sehr.

 

Was magst du an deiner Arbeit als PO besonders gerne?

Mir gefällt, dass ich in den kompletten Prozess involviert bin. Ich bekomme ein Projekt, da soll zum Beispiel eine Applikation neu geschrieben werden. Dann kann ich mit dem Kunden sprechen und verschiedene Themen klären: Wie sieht die alte Applikation aus? Wozu wird sie benutzt? Was lässt sich ändern? Wie stellen wir uns zeitlich auf? Wenn wir fertig sind, können wir sagen: Das ist so entstanden, weil wir verschiedene Entscheidungen getroffen haben.

Wenn wir trotzdem am Ziel vom Kunden vorbeigeschossen sein sollten, kann er uns immer noch direkt Feedback geben. Dann nehmen wir entsprechende Änderungen vor. Es hat ganz viel von „ich habe etwas geschaffen“. Der Kunde hat natürlich das letzte Wort, trotzdem lässt mir die conplement enorm viel Freiraum. Ich habe noch nie gehört, dass mir jemand aus dem Management oder mein Team Lead gesagt hätten: „Darleen, das kannst du so nicht machen“ oder „Das darfst du dem Kunden so nicht vorschlagen“. Das Vertrauen in meine Kompetenz ist einfach da – das finde ich super.

 

Was gefällt dir besonders gut an der cp?

Jeder darf so speziell sein, wie er möchte und sich bei der Arbeit persönlich entfalten. Außerdem hast du in jedem Termin auch immer einen Spaßfaktor dabei – sogar in Mitarbeiterversammlungen. Man darf auch mal rumblödeln, ohne, dass das komisch rüberkommt. Und ganz wichtig: Wenn jemand vermeintlich nur „rumnörgelt“, wird es trotzdem ernst genommen und drüber gesprochen.

Bei der cp ist außerdem besonders, dass ich sehr allumfassend arbeite. Vorher war ich bei einem großen Softwarehaus und IT-Dienstleister, da gab es für alles einen eigenen Bereich. Jeder hat „sein Süppchen gekocht“. Wir bei der cp sind interdisziplinärer unterwegs, breit aufgestellt und arbeiten super eigenverantwortlich. Was großartig sein kann, wenn man es mag – ich mag es. Es ist manchmal anstrengend, aber meistens bin ich froh, so zu arbeiten.

 

Was war dein letztes Projekt bei der conplement AG und was hat dir daran besonders gut gefallen?

Das Projekt war ein Redesign einer Applikation für einen DAX40-Kunden. Es ging im Jahr 2019 los und war für zunächst für sieben Monate angesetzt. Letztendlich hat es dann aber deutlich länger gedauert, da der „Teufel im Detail lag“. Das Projekt war echt nicht ohne. Aber was ich auf jeden Fall gut fand, war die Arbeit auf Augenhöhe. Ich war sehr oft in Gesprächen mit höherrangigen Personen auf Kundenseite und trotzdem haben sie sich meine Einwände und Bedenken oder auch Vorschläge immer angehört und mit mir diskutiert. Bei aller Schmerzlichkeit, die das Projekt mit sich gebracht hat, würde ich immer wieder erwähnen, dass ich die Zusammenarbeit sehr kollegial, fair und partnerschaftlich fand. Und was mir natürlich auch noch besonders gut gefallen hat, war die Zusammenarbeit mit meinen Entwickler-Jungs. Aber das tut sie ja immer, nicht nur in diesem Projekt.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Interviewtext die männliche Form gewählt. Jegliche Angaben beziehen sich auf alle Geschlechter.